Donnerstag, 7. April 2011

Hoffnungsbilder

Kennt ihr das? Es gibt da diese Tage, da weiß man einfach nichts mit sich selber anzufangen, und dann, ganz plötzlich, tritt da irgendeine höhere Macht (in meinem Fall ist es der Semesterbeginn) mächtig auf's Gaspedal und man kann sich aus den Fluten der Aufgaben (in meinem Fall sind es Referate, Protokolle, Präsentationen, Berichte, Hausarbeiten usw.) kaum noch retten. Ich habe das Gefühl, gerade ein Nichtschwimmer zu sein.

Das einzige, was mich an der Wasseroberfläche hält, ist der Mittagsschlaf und wirklich interessante Themen, die in meinem Studium zu finden sind (bis auf BWL, uuaahhh).

Ich bin momentan im zweiten Semester, dass ziemlich künstlerisch und kreativ veranlagt ist. Das hat damit zu tun, dass sich Soziale Arbeit über das Basteln im Kindergarten hinaus gerne an Methoden bedient, die es darauf anlegen, das Innere des Klientels herausholen zu können. Das gilt für jede Altersgruppe, für die ganze Zielgruppe - ob es Theaterpädagogik oder Land Art ist, Medienpädagogik oder Tanz.
Heute hatte ich wieder ein interessantes Erlebnis in einem Seminar, es heißt "Das Prinzip Hoffnung"; Hoffnung ist ein ziemlich zentraler Begriff für die Soziale Arbeit und ich denke, dass ich den Zusammenhang an dieser Stelle nicht weiter erläutern muss ;)
Auf jeden Fall haben wir eine schöne praktische Übung gemacht:
Nach einer kleinen Aufwärmphase, Lockerwerden durch Umherlaufen im Theaterraum, sollten wir uns als Pärchen zusammentun und uns gegenseitig zu einer Skulptur formen. Der eine war der Künstler, der andere das Modell, aus dem der Künstler nonverbal eine Figur "zusammenbiegen" sollte, die für ihn persönlich Hoffnung bzw. die dazugehörige Erwartung formen. Mein Kommilitone wurde zu einem Läufer, der schon in Position hockt und auf den Startschuss wartet, natürlich in der Hoffnung und mit der Erwartung zu gewinnen. Diese Skulpturen wurden dann zusammen in den Raum gestellt und haben ein Gesamtbild der Hoffnung und Erwartungshaltung ergeben. Knapp 30 verschiedene Symbole dafür standen vor den "Künstlern", das war ziemlich inspirierend.
Danach teilten wir uns in 2 Gruppen auf, in welchen die Studenten - wenn sie wollten - eine weitere Szene bilden konnten. Wir fingen wieder mit dem Thema "Hoffnung" an, jeder durfte eine Figur bzw. Gestik darstellen, die damit persönlich verbunden wurde. Die Studenten, die übrig blieben, beschrieben dieses Bild und durften die einzelnen Figuren verändern, so dass sich ihre Idee von Hoffnung auch wiederspiegelte.
So wurde aus mir, die gerade ein Telefon am Ohr hielt und eine Antwort erhoffte, eine Figur, die einen Antrag von dem Kerl annahm, der vor ihr kniete. Grandios - ich nenne sowas Zwangsheirat :D
Weiter ging es mit Szenen zu Themen wie "Enttäuschung", "Sommer", "Geburtstagsfeier" und "Soziale Arbeit", immer in Verbindung mit Hoffnung.

Ich wünschte, Unterricht wäre öfter so inspirierend und frei. Jeder konnte sich in den Szenen austoben oder sich zurückhalten.

2 Kommentare:

  1. Das klingt ziemlich interessant, was ihr da so gemacht hast. Ich glaube, da kann man noch eine Menge von sich und über sich selbst lernen. So was mag ich =) Und irgendwie passt es zu dir.
    Und das 'Gaspedal' habe ich gerade auch. Seit Dienstag mache ich jetzt auch meine "Ausbildung" und es scheint mir jetzt schon, dass mich da auch noch so einiges 'überrollen' wird.

    Lg Tina

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  2. Ich kenne das Gefühl auch, gerade im Moment! Die Abschlussprüfungen stehen an und was man seit ein paar Wochen erfolgreich ignoriert hat, kommt nun immer näher! Aber das wird schon. ;)
    Schau doch auch mal auf meinem Blog mir vorbei, habe ein tolles Gewinnspiel laufen http://just-bambilicious.blogspot.com/2010/11/mein-erstes-das-splashige-gewinnspiel.html Liebe Grüße! <3

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